Die Geschichte der Gerhart-Hauptmann-Realschule

Die Geschichte der Gerhart-Hauptmann-Realschule

Angepasste und erweiterte Version

1959 erwies es sich als notwendig, in Dorsten eine Realschule für Jungen einzurichten. Wer jetzt aber glaubt, dass man die Mädchen ignoriert hat, der irrt sich gewaltig, denn für diese gab es bereits die Ursulinen-Realschule.

Die neugegründete Realschule startete am 1. April 1960 im Gebäude der Marienschule mit 60 Schülern in zwei Klassen.



Marienschule

Der Bau der Gerhart-Hauptmann-Schule begann im Jahre 1962.
Der erste Spatenstich erfolgte am 4. Juni 1962.
Dieser wurde auch dringend notwendig, denn die Marienschule platzte aus allen Nähten.
Von den mittlerweile vier Klassen musste eine schon ins Jugendheim und eine andere in den Keller der Marienschule ausweichen.

Bau der GHS


Im Schuljahr 1963/64 wurden zwei weitere Klassen im Gymnasium untergebracht. Nach dem Richtfest, das am 30. August 1963 begangen wurde, erfolgte dann endlich am 24. März 1964 der lang ersehnte Einzug in die neue Schule.

Am 01. April 1964 übernahm Frau Rademacher den Dienst als Schulsekretärin.

Herr Wagner war zu dieser Zeit der Hausmeister und wohnte in der Hausmeisterwohnung mit seiner Frau auf dem Schulgelände in einer sehr modernen Hausmeisterwohnung. In der großen Pause gab er mit Hilfe der Schüler Milch- und Kakao-Tüten aus.

Zu ihm gab es auf der GHS-Website von 2001 folgenden Eintrag:

Ein Loblied dem Hausmeister

Wenn es regnet - die elektrische Schelle verträgt keine Feuchtigkeit - läuft er mit der Handglocke durch das Gebäude oder über den Schulhof, am Ende der Stunde etwas pünktlicher als am Ende der Pause ("Die Kinder müssen sich doch auch einmal richtig erholen!").

Die Pfützen auf dem Schulhof werden mit dem Besen beseitigt ("Damit die Kinder keine nassen Füße bekommen!"). Wenn am Ende des Vormittags nur noch eine Klasse Unterricht hat, schellt es überhaupt nicht, dann klopft der Hausmeister an die Klassentür und sagt, dass die Stunde zu Ende sei ("Damit die Kinder sich nicht erschrecken!").

Im Schuljahr 1966/67 stand die Namensgebung der Schule an. Auf Anregung des damaligen Schulleiters Max Kuon und nach Beratungen in Lehrerkonferenzen bekam die Realschule den Namen “Gerhart-Hauptmann-Schule, Städtische Realschule für Jungen”.

Da das Interesse an der Realschule größer war als das Angebot, wurde 1966 zur Entlastung die Erich-Klausener-Realschule gegründet.


Nach mühevollen Verhandlungen konnte am 27. November 1967 mit dem Bau der Großturnhalle begonnen werden. Nach dem Richtfest am 07. Juni 1968 wurde die Einweihung der Turnhalle am 7./8. März 1969 zu einem herausragenden sportlichen Ereignis. Neben Schülern zeigten auch Turner der Nationalriege ihr Können.

Effing


Schon wenige Jahre nach Gründung der Schule wurden die ersten Kontakte zum Ausland geknüpft.

Frankreich: Dormans

Da Dorsten schon freundschaftliche Beziehungen zur Stadt Dormans in Frankreich hatte, fuhren in den Ferien regelmäßig Schüler nach Dormans, um dort auf dem Soldatenfriedhof zu arbeiten.

Dänemark: Hindholm

Ende 1970 kamen die ersten Schüler aus Dänemark zur Gerhart-Hauptmann-Realschule nach Dorsten. Diese Schülergruppe bestand aus 3 Jungen und 12 Mädchen. Noch im selben Jahr starteten Schüler aus Dorsten nach Dänemark. Dieser regelmäßige Austausch musste leider 1977 aufgegeben werden aufgrund der schlechten Finanzlage der dänischen Bevölkerung.

England: Crawley

Im Oktober 1973 schloss die Stadt Dorsten eine Partnerschaft mit der englischen Stadt Crawley. Dieses nutzte die Gerhart-Hauptmann-Realschule und schon im März 1974 fuhren erstmals englische Schüler zu Gasteltern nach Dorsten. Der Gegenbesuch der Dorstener Schüler fand im Juni desselben Jahres statt. Doch nach einigen Jahren konnte dieses nicht mehr durchgeführt werden, da es bei den Engländern finanzielle Schwierigkeiten und schulorganisatorische Probleme gab.

Weil 100 Schüler erkrankten, gab es 1968 (1. - 3. Februar) drei Tage Grippe-Ferien.


Steigende Schülerzahlen forderten den Ausbau der Schule. Nach dem Richtfest am 29. Januar 1971 wurde am 15. Februar 1972 der Neubau bezogen.
Er beherbergte drei Klassenräume: einen Musikraum, einen Medienraum und ein Sprachlabor.


Neubau


Mit dem Schuljahr 1979/80 kam ein weiteres Ereignis in der Schulgeschichte: Es konnten nun auch Mädchen die Gerhart-Hauptmann-Schule besuchen.

Wieder wurde das Schulgebäude zu klein, so dass im Schuljahr 1982/83 eine Filiale in unserem “Geburtshaus”, der ehemaligen Marienschule, mit zwei Klassen bezogen wurde. 1985 wurden aus pädagogischen und schulorganisatorischen Gründen alle vier Klassen 6 dort untergebracht.

Die GHS wird 50

Zum 50. Jubiläum stellten sich die Schüler zu dieser Aufnahme. Sponsoren für den Kran waren Volksbank und Sparkasse.

der 50ste

Historische Fotos aus dem Archiv

Von oben links nach rechts:

  1. Aufnahme aus den 60ern
  2. Foto Mitte der 50er zeigt die Marienschule, später Realschule für Jungen & Mädchen
  3. Marienkirche, alte Feuerwehr, Marienschule und hinter der Schule die Hausmeisterwohnung.
  4. Luftaufnahme ca. Mitte der 50er mit “Schul”Hof. Der Hof wurde für den Bau der Schule abgerissen.

Und heute?

Die Schule heute, acht Jahre nach der Stillegung (März 2024)