Jung trifft Alt
Wohnstation in Maria Lindenhof


Hintergrund

Wir beginnen im Jahrgang 5 mit einer Stunde pro Woche zum Thema »Lernen lernen«. Umsetzungsmöglichkeiten gibt es im herkömmlichen Unterricht und auch zu Hause mehr als genug.

Unsere Schule bietet für den Jahrgang 5 das Fach „Lernen lernen“ an, in dem den Schülerinnen und Schülern Fähigkeiten, Lernstrategien selbst zu steuern und zu optimieren, vermittelt werden. Neben dem Vorstellen und Einüben von Lerntechniken werden auch eigene Lernprozesse und Nachdenken über das eigene Lernverhalten gefördert. Dieser Unterricht findet in der Regel im Klassenverband bei dem Klassenlehrer statt.

Unsere Schule bietet für den Jahrgang 6 das Fach „Soziales lernen“ an. Hierbei sollen besonders Selbstvertrauen und soziale Kompetenzen, die im täglichen Miteinander eine Rolle spielen, gefördert werden. Da der Unterricht im Klassenverband stattfindet, wird besonders auf das Miteinander in dieser Gruppe Rücksicht genommen. In Spielen und Projekten zur Förderung der Kooperation, Kommunikation und gemeinschaftlichen Konfliktlösung entwickeln die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten weiter.

Soziales Lernen in der Jahrgangsstufe 6 soll den Schülern und Schülerinnen Hilfen zum angemessenen Umgang miteinander geben. Denn wir finden es z. B. gar nicht »cool«, wenn man sich verbal attackiert. Auch dann nicht, wenn man so allmählich in die so genannten »Flegeljahre« kommt. Die Schwelle zum Erwachsenwerden ist mit Widerständen, Machtkämpfen, Stimmungsschwankungen und Unsicherheiten verbunden. Auch die Interessen verlagern sich. Das spürt man verstärkt in den Jahrgangsstufen 7 und 8. Hier möchten wir unsere Schülerinnen und Schüler durch sportliche, kreative und sozialpädagogische Angebote begleiten. Alle Schüler und Schülerinnen nehmen im Verlauf des Schuljahres an jedem Angebot verpflichtend teil.

Jung trifft Alt

Schülerinnen und Schüler der Gerhart-Hauptmann-Realschule beendeten das gemeinsame Begegnungsprojekt mit dem Altenzentrum Maria Lindenhof mit einer Gegeneinladung der Bewohner in die Schule. Einige hundert Jahre Lebenserfahrung kamen zusammen, mit denen die Bewohnerinnen und Bewohner von Maria Lindenhof die Schüler des 8. Jahrgangs in ihren Bann zogen.

In Maria Lindenhof lag die von den Bewohnern und der Fachkraft für Beratung und Anmeldung, Gabriele Reiß, liebevoll zusammengetragene Ausstellung zu den verschiedensten Lebensbereichen der ehemals Jungendlichen bereit, auch einmal einem ganz jungen Publikum vorgestellt zu werden. Gleichzeitig suchte Tobias Steinhausen, Lehrer der 20 Jungendlichen, für das neue Unterrichtsfach Persönlichkeitsstärkung ein Thema, welches die Jungendlichen an einen bislang ungewohnten Aspekt des Lebens heranführen sollte. Darauf angesprochen, zögerte Einrichtungsleiterin Diana Lange keine Sekunde, und schon wenige Tage später standen die Termine für die Einladung in Maria Lindenhof.

Jede Woche trafen sich Bewohner und Schüler nach einem fürstlichen Kaffeetrinken zum Kennenlernen auf den Wohnstationen, um Gestern und Heute der verschiedenen Lebensbereiche wie Schule, Jugend, Freizeit, Kultur, Religion oder Währung und Musik gegenüberzustellen. Dabei wurde gemeinsam gesungen und getanzt, die Stunden wie Stationen vergingen im Fluge, hatte doch Betreuungsassistent Hans-Jürgen Schauer immer noch eine Überraschung wie manch sportliche Herausforderung bereit. Schon war es Zeit, die zum Anfang des Projekts ausgemachte Gegeneinladung in die Schule einzulösen. Mit einem Kaffeetrinken in einem zum Café umdekorierten Klassenzimmer wurden die Bewohner willkommen geheißen. Anschließend gab eine von Schülerinnen moderierte Power-Point-Präsentation Einblicke in das aktuelle Schulleben, und der Tag klang mit einem geselligen Spielenachmittag aus. Schließlich wurde es Zeit zum Abschiednehmen – nicht ganz: Dieses gelungene Projekt wird auf irgendeine Art, so wie es die Stunden- und Zeitpläne beider Einrichtungen es zulassen, fortgeführt werden – versprochen ist versprochen.

Mit selbsgebackenem Kuchen und frischen Waffeln: Warten auf die Gäste


Besichtigungsrundgang durch die Schule

Während der Power-Point-Präsentation über das Schulleben: Wieder auf der Schulbank

Jeder will gewinnen! 

Ärgern tut sich hier keiner 

Keiner will nach Hause 
Written by

Andreas Lisson

Konrektor und später Leiter der Gerhart-Hauptmann-Realschule, Initiator der Teilnahme an den Wettwerben Chemie entdecken. Jetzt Leiter der Gesamtschule Erle.